Schäden an Anlagen durch Druckstöße

Druckstöße können an technischen Anlagen schwere Schäden verursachen. Hiermit haben wir bei unserer Tätigkeit als Ermittler von Schadensursachen häufig zu tun.

Wie entstehen Druckstöße?

Druckstöße entstehen in einer Rohrleitungsanlage immer dann, wenn sich die Strömungsge­schwindigkeit der transportierten Flüssigkeit schnell ändert. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Schieber bzw. Ventile zu rasch bzw. schlagartig geschlossen wer­den oder es zu einem abrupten Aus­schalten von Pumpen kommt. Infolge der Massenträgheit der transportierten Flüs­sigkeit kann sich die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeitssäule als Ganzes dann nicht mehr dem neuen Zustand anpassen, die Flüssigkeit wird verformt, und dabei entstehen dynamische Druckänderungen – „Druckstöße“ genannt.

Druckstöße sind gefährlich

Druckstöße stellen für die Bestandteile einer Rohrleitungsanlage eine besondere Ge­fahr dar. Es können Drücke (und Unterdrücke) auftreten, die die Standfestigkeit von Anlagenbestandteilen zu übersteigen vermögen. Druckstöße sind auch deshalb gefährlich, weil sie na­hezu unabgemindert und mit Schallgeschwindigkeit jeden Ort einer Rohrleitungs­anlage erreichen und dort ihre schädliche Wirkung entfalten können.

Ein Beispiel: Druckstoß-bedingte Schäden an einer Umkehrosmoseanlage

Schäden durch Druckstöße
Im vorliegenden Fall war eine Umkehrosmoseanlage zur Erzeugung von vollentsalztem Wasser betroffen. Hier war im Spültank einer der Füllstandssensoren zu tief angebracht, so dass die Überdeckung der Ablaufleitung mit Wasser zu klein war. In Folge dessen saugte die Spülpumpe mitunter Luft an, was Druckstöße zur Folge hatte.

 

Der entstandene Schaden an der Umkehrosmoseanlage war enorm. So kam es zu diversen Rohrbrüchen, die entsprechende Stillstandszeiten der Anlage zur Folge hatten.

 

Aber es wurden auch die Membranen der Umkehrosmoseanlage beschädigt. Hier drückten sich die Spacer, die in einem Wickelmodul zwischen den Membranschichten liegen, in die Membranen ein. Die Membranen wurden sozusagen perforiert. Das hatte zur Folge, dass die Salzpassage durch die Membranen erhöht wurde, der Entsalzungseffekt ausblieb und sich die Permeatqualität stark verschlechterte. Für Produktionszwecke war das Permeat nicht mehr zu gebrauchen.

Auf Druckstoß-Gefahren machen auch Hersteller von Pumpen aufmerksam

Auch zum Beispiel die Hersteller von Pumpen wissen um die Gefahren von Druckstößen. Sie gehören zu ihrem Alltag, die es zu berücksichtigen gilt. Wie man Druckstöße berechnet und sie dementsprechend vermeiden kann, wird hier beispielsweise ganz gut von der Fa. KSB dargestellt: Druckstoßberechnungen helfen Gefahren zu vermeiden.

 

Für Anfragen zur Begutachtung von Schäden wegen Druckstößen besuchen Sie bitte die Website des Sachverständigen- und Gutachterbüros Dr. Hövelmann & Rinsche.