Rückstauschaden trotz Rückstauklappe – ein nicht selten vorkommendes Phänomen

Wenn einer öffentlichen Kanali­sation zum Beispiel bei einem Starkregen so viel Wasser zugeführt wird, dass sie nicht mehr in der Lage ist, dieses Wasser vollständig abzuführen, kann sich ein Rückstau ereignen. Hierbei kann sich das Wasser aus der öffentli­chen Kanalisation in die Anschlusskanäle der Häuser und in diese zurückdrücken. Das Wasser tritt dann in den Häusern an denjenigen Wasserabläufen oder offenen Stellen aus, die unterhalb der Rückstauebene liegen.

Wo liegt die Rückstauebene?

Unter einer „Rückstauebene“ ist diejenige Höhenlage zu verstehen, bis zu der Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann. Rückgestautes Wasser kann also nicht höher steigen als das Niveau der Rückstauebene. Im Allgemeinen gilt dabei die Höhenlage der Straßenoberkante als Rückstauebene. Dies deshalb, weil in der Kanalisation an­steigendes Wasser über die in der Regel gelochten Deckel der mit der Kanalisa­tion verbundenen Schächte sowie über die Straßenabläufe austreten und über die Straßenoberfläche abfließen kann. Allerdings ist diese Definition zuweilen zu unscharf. Es kommt auch auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse an, siehe zum Beispiel hier: Wo liegt sie nun, die Rückstauebene?.

Rückstaugefährdete Wasserabläufe sind gegen Rückstau zu sichern>

Aus Wasserabläufen oder sonstigen offenen Stellen in einer Entwässerungsanlage, die unterhalb der Rückstauebene liegen, kann in einem Gebäude im Rück­staufall Wasser prinzipiell austreten. Aus diesem Grund sind solche Stellen grundsätzlich gegen Rückstau zu sichern.
Nicht geschlossene Rückstauklappe

Eine Rückstauklappe für Schmutzwasser ist nicht zulässig

Die Sicherung gegen Rückstau muss aber mit geeigneten technischen Mitteln erfolgen. In einer Leitung, in der beispielsweise Schmutzwasser abgeführt wird, ist dabei eine einfache Rückstauklappe nicht zulässig. Denn hierbei besteht die Gefahr, dass sich Feststoffe aus dem Schmutzwasser in den Bereich der Klappe legen, so dass diese wegen den gebildeten Ablagerungen nicht mehr vollständig schließt. So auch in diesem Fall, wie die Abbildung zeigt. Hier kam es zu einem Rückstauschaden, weil die Rückstauklappe beim Rückstau nicht geschlossen war.

Bei Schmutzwasser ist auf eine Rückstauklappe kein Verlass

Einfache Rückstauklappen sind weit verbreitet, weil sie relativ kostengünstig sind. Sie wiegen Hauseigentümer aber in nur trügerische Sicherheit, wenn die Rückstauklappen Leitungen mit Schmutzwassertransport absichern sollen.

 

Für Anfragen zur Begutachtung von Schäden und Mängeln wegen Rückstauschäden besuchen Sie bitte die Website des Sachverständigen- und Gutachterbüros Dr. Hövelmann & Rinsche.

Nützlich für die Zustandsbewertung: die Inspektion mit Drohnen

Eine Zustandsbewertung von technischen Anlagen oder Bauwerken wird bei den Sachverständigen und Gutachtern von Dr. Hövelmann & Rinsche immer dann nachgefragt, wenn zum Beispiel eine Wertermittlung durchzuführen ist oder eine Prognose zum sinnvollen Weiterbetrieb von Anlagen. Der erste Schritt bei einer Zustandsbewertung ist dabei in der Regel die visuelle Inspektion. Diese gibt mitunter Aufschluss über etwaig vorhandene Mängel oder Schäden, die in die Bewertungen mit einfließen.

Drohnen erreichen auch schwer zugängliche Stellen

Ein Problem bei der visuellen Inspektion kann aber immer dann auftreten, wenn es zu inspizierende Bereiche an den Anlagen und Bauwerken gibt, die nur schwer zugänglich sind. Oder wenn für deren Zugänglichkeit entsprechend aufwändige Maßnahmen wie Einrüstungen und dergleichen durchzuführen wären. In speziellen Fällen können hierbei aber Drohnen helfen. Geübte Piloten vermögen nämlich ihre Drohnen an Stellen fliegen zu lassen, deren Erreichbarkeit sonst womöglich nicht gegeben wäre. Oder wie gesagt nur mit einem entsprechenden Aufwand. Das Sachverständigenbüro Dr. Hövelmann & Rinsche lässt tatsächlich dann und wann Drohnen für sich fliegen. Über zwei diesbezügliche Projekte soll hier einschließlich der hierbei gemachten Erfahrungen beispielhaft berichtet werden.

Innen-Inspektion eines Silos mittels Drohnen

Im ersten hier zu erwähnenden Fall ging es um ein Silo eines lebensmittelverarbeitenden Betriebs, in dem Kochsalz gelagert wird. Das Silo besteht dabei aus Edelstahl, zeigte aber auf der Produktseite, das heißt an seiner Innenseite, Korrosionserscheinungen. Um das Ausmaß der Korrosion und damit der Schäden feststellen zu können, war das Silo von innen aus zu inspizieren. Es bestand jedoch keine Möglichkeit für einen sicheren Einstieg und eine lückenlose Inaugenscheinnahme aller Innenbereiche des Silos. Daher wurde das Silo mit Drohnen beflogen.
Inspektion eines Silos mittels Drohnen

Innerhalb des Silos herrschte eine gewisse Thermik

Die Inspektion bzw. Befliegung des Silos erfolgte, nachdem das Silo entleert worden war. Der Zugang zum Silo erfolgte dabei über ein Mannloch am Silokopf. Die nebenstehende Abbildung zeigt den Einflug einer der Drohnen in das Silo.

 

Beim Flug der Drohnen durch das Silo trat eine Besonderheit auf. Der Pilot der Drohnen hatte nämlich Schwierigkeiten, die Drohnen während ihrer Flüge in Balance zu halten. Eine solche Balance ist aber erforderlich, um gute Aufnahmen vom zu inspizierenden Objekt zu erhalten. Wackeln die Drohnen nämlich zu stark, ermöglichen die Videobilder keine ausreichende Begutachtung.

 

Grund für die Probleme war eine spezielle Thermik innerhalb des Silos. Diese Thermik wirkte sich auf das Flugverhalten der Drohnen aus. Sie waren unter diesen Umständen nicht flugruhig zu halten.

 

Das Problem wurde dahingehend beseitigt, als dass ein weiteres Mannloch im Bereich des Silobodens geöffnet wurde. Hierdurch entstand ein „Durchzug“ innerhalb des Silos, der die schwierige Thermik-Lage beseitigte. Erst hiernach gelang es, die Drohnen während ihrer Flüge ruhig zu halten und eine aussagekräftige Innen-Inspektion durchzuführen.

Auch Stahltanks konnten beflogen werden

In einem anderen Fall ging es um vier sehr große und jahrzehntealte Stahltanks, in denen betriebliches Abwasser zwischengespeichert wurde und über deren Weiterbetrieb man sich nicht im Klaren war. Bereits von außen zeigten sich nämlich erste korrosiv bedingte Auflösungserscheinungen. Dies betraf insbesondere die Dachkonstruktionen. Man wollte daher wissen, ob die Stahltanks auch in Zukunft verwendet werden könnten. Oder ob sie außer Betrieb gehen mussten (einschließlich Abriss).
Inspektion eines Stahlbehälters mittels Drohnen

Ohne Drohnen wäre eine Inspektion der Stahltanks nicht gelungen

Es kam darauf an, die Stahltanks von innen aus zu inspizieren und insbesondere die Dachkonstruktionen einschließlich der zugehörigen Trägerelemente. Das Problem bestand jedoch darin, dass nur sehr kleine Mannlöcher für den jeweiligen Zugang zu den Stahltanks zur Verfügung standen. Es wäre damit nicht möglich gewesen, das Material für eine Einrüstung innerhalb der Stahltanks durch diese kleinen Mannlöcher in die Stahltanks hinein zu bringen. Um die Dachkonstruktion inspizieren zu können, mussten diese also zwangsläufig mit Drohnen beflogen werden.

 

Die Abbildung zeigt eine der Drohnen vor dem Einflug durch das Mannloch in einen der Stahltanks. Es war am Ende insgesamt möglich, die Dachkonstruktionen tatsächlich zu inspizieren. Die von den Kameras der Drohnen aufgenommenen Videos konnten sehr gut ausgewertet werden. Insbesondere war es möglich, den Fortschrittszustand der Korrosion an den jeweiligen Dachkonstruktionen festzustellen, was zu einer entsprechenden gutachterlichen Aussage eines Statikers führte.

 

Insgesamt war der Einsatz von Drohnen in den beiden beschriebenen Fällen sehr nützlich und auch erfolgreich. Die entsprechenden Befliegungen waren eine sehr kostengünstige Möglichkeit, ausreichend gutes Material für die Durchführung von Zustandsbewertungen zu erhalten.

 

Für Anfragen zur Begutachtung von Schäden und Mängeln an technischen Anlagen und Bauwerken besuchen Sie bitte die Website des Sachverständigen- und Gutachterbüros Dr. Hövelmann & Rinsche.